Ammoniten

Asbeck im Sauerland

Im sauerländischen Asbeck befindet sich ein aktiver Steinbruch, der im sicherlich bekannten Hönnetal liegt. Die Sauerländer kennen ja ihre Gegend wie die Westentasche. Davon gehe ich mal stark aus. Das Hönnetal befindet sich auch südöstlich gesehen von Oberrödinghausen und westlich von Eisborn. Einen kleinen Kompass braucht ihr sicher nicht, eher ein Navi im Auto, wenn ihr diese Gegend besuchen wollt. Also im Märkischen Kreis gelegen,  füge ich mal hinzu. In diesem Kalksteinbruch gibt es, wie in den anderen Steinbrüchen in unserer Region, massiv Massenkalk aus dem obersten Mitteldevon, sowohl aus dem tiefsten Oberdevon. Gebanktes Fazies wird dort auch abgebaut. In diesem Steinbruch der Rheinkalk AG wurden schon viele schöne Fossilien aller Art gefunden, so auch dieser kleine Ammonit auf meinem Bild. Der Kopffüssler stammt aus der sogenannten Hemberg Stufe. Wissenschaftlich genannt wird der Kopffüssler >>Platyclymenia callimorpha<< (nach Lange). Die Besucher können von einer Aussichtsplattform nördlich von Eisborn schön bei guten Wetter je nach Himmelsrichtung auf den Steinbruch schauen, in dem sich auch zwei herrliche Seen befinden. 

Das Museum für Naturkunde in Berlin stellte 2019 einen Antrag auf Ausweisung eines sogenannten Naturdenkmals >>Das Beil<<, da eine vorgesehene Erweiterungsfläche nach Plänen der Lhoist-Gruppe, geplant war. Dieses belgische Unternehmen wollte in der Gegend massiv Kalk- und Dolomit abbauen für Fertigungserzeugnisse. Der Steinbruch und die umliegenden Hochflächen des Kalkzuges gehören dem Unternehmen Rheinkalk, wie ich schon erwähnte.
 
Die Bürgerinitiative Bürger ( wehrt sich seitdem gegen die Steinbruch-Erweiterung in Eisborn/Asbeck (BGS) und kämpft weiter gegen angepasste Vorhaben gerichtlich an. Die Erweiterungsfläche nach Osten stellt laut dem Museum für Naturkunde in Berlin eines der wichtigsten Fundstellen für die Paläontologie in Europa dar. Der Naturhistorische Verein Hönnetal setzt sich hingegen gegen eine Erweiterung in nordwestlicher Richtung zur Wehr, da zu erwarten ist, dass infolge der Vergrößerung des Abbbaugebietes auf langer Sicht gesehen, der größte Steinbruch Europas entstehen wird. Und das in unmittelbarer Nachbarschaft zu wirklich bedeutenden Kultur- und Naturlandschaften. 
 
Mit dem Werk in Oberrödinghausen baut Lhoist seit mittlerweile 126 Jahren Kalkstein im Steinbruch ab und das ursprüngliche Vorhaben der 80-Hektar-Erweiterung wurde auf ein 16-Hektar herabgestuft, so auch im ersten Regionalplanentwurf der Bezirksregierung in Arnsberg. Trotzdem wurde plötzlich nach etlichen Entwürfen und Querelen aus dem >>Kleinen Beil<< das >>Minibeil<<.
 
Das >>Kleine Beil<< wird inzwischen immer kleiner und die Parteien streiten sich vor den Gerichten weiter. Nachzulesen auch in vielen Presseartikeln. Ein Ende der Konfrontationen ist nicht in Sichtweise. 
 
Ich wollte  euch meinen Ammoniten gut vorstellen und es leider ging nicht ohne diese höchst komplexe Geschichte. Wenn ihr weitere Fakten erfahren möchtet, ruft doch bitte die Seite des Bürgerbegehrens im Internet auf. Auf der informativen Seite werden alle wichtigen Standpunkte der Bürgerinitiative präsentiert.  Die gesamte Geschichte ist noch lange nicht abgeschlossen. Sobald ich Neuigkeiten erfahre, gibt es ein Update. Ihr könnt mir auch gerne einen Kommentar dazu hinterlassen. Ich freue mich darüber.
 
 
 
 
Eine sehr schöne Darstellung zeigt den Steinbruch und die Seenlandschaft.

Hallo, 🙋‍♂️ ich versorge euch mit frischen Infos. Darüber freut ihr euch sicher. In meinem nächsten Blogbeitrag geht um das Thema, wie Fossilien überhaupt entstehen. Ein Beitrag, der sicher nicht fehlen darf in meiner Reihe. Ich möchte hier keine Sammlung präsentieren, sondern breit gefächert durch die Geschichte wandern. Also seit wieder mit dabei und kommentiert gerne, stellt Fragen. Ich antworte auch entsprechend. Viele Grüße aus dem Land der tausend Berge. See you soon. Christian

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