Der handliche Fischschwanzdolch wurde vor langer Zeit in der verkarsteten Bergwelt des Sauerlandes gefunden. Die sehr wichtigen Geodaten sind löblicherweise noch vorhanden und das kleine Kultobjekt reinigte bis heute noch niemand. Nur zu gut. Denn die Rückseite des fossilen Werkes ist ganz überzogen mit feinen Korallen. Eben ein fossiler Stein aus dem Devon und ca. 200 bis 300 Millionen Jahre alt. Die geschichtsträchtige Veleda-Höhle steht mit in Verbindung. Die Korallenbänke standen einst voller Blüte. Auch ist auf der Oberseite des Dolches ein recht kleiner Polyp auszumachen, dessen Öffnung bei einer näheren Betrachtung einem menschlichen Auge gleicht. Ich fertige noch eine gute Makro-Aufnahme davon an. Anscheinend schrieb auch jemand dazu: >>Jesua<<. Eine winzige Schrift gibt es im Nahbereich. Ebenfalls erkennt ihr eine leicht geschwungene Schwanzflosse. Ursprünglich handelte es sich wohl um einen echten Fisch, der dann zu einem geschliffenen Dolch ummodeliert wurde.
Das Objekt aus dem Devon besteht aus recht leichten Kalkstein. Ich benutze deshalb nur weiße Handschuhe, wenn ich ihn aus der Box heraushole. Dazu trage ich einen passenden Mundschutz. Jegliche Verunreinigung mindert den Wert. Wobei viele harte Winter den künstlerischen Darstellungen auf dem Objekt nichts anhaben konnten. Damit rechneten die Künstler auch sicher.
Solche Fischschwanzdolche aus Kalkstein gibt es nicht und dieses Exemplar ist das einzige Werk. Eben eher untypisch für das Mittelalter. Auf der Rückseite sind recht viele Darstellungen zu sehen, so auch das Fledermausgesicht mit dem geschwungenen Auge. In einer anderen Belichtung erscheint ein Kaiser mit einer hohen Krone, deshalb ist die frühe Zeit des Mittelalters anzunehmen. Die Schriftzeichen deuten auch darauf hin. Ich vermute auch, es handelt sich eher um ein religiöses Relikt oder gar nur um ein kaiserliches Prestigeobjekt aus der Zeit des Mittelalters, in der Nasalhelme eine große Rolle spielten.
Es handelt sich um einen legalen Altfund. Das zu erwähnen, halte ich für wichtig. Ein Verkauf kommt deshalb nicht in Frage. Die späteren Generationen werden bestimmt sehr interessiert sein an der Geschichte des kleinen Dolches. Eventuell wird einmal mein Namenszug in ein paar Jahrhunderten mit erwähnt, wenn der Dolch in irgendeiner Vitrine einer Ausstellung zu sehen sein wird. Mehr aber wohl nicht, weitere Überlieferungen von Besitzern gibt es in der Regel nicht Ein schlichter Namenszug, das war’s. Aber das reicht mir schon. So vermessen bin ich auch nicht.
Wenn euch Fragen unter den Nägeln brennen, dann schreibt mir ruhig. Ich freue mich immer über nette Worte.
Hier noch ein paar Angaben über die Form und Größe des Dolchs.
Der Fischschwanzdolch besitzt eine Länge von gemessenen 17 cm. Die Breite beträgt 5 cm und die Höhe 2 cm.